1642 - Der Planet der Ennox by Horst Hoffmann
Autor:Horst Hoffmann [Hoffmann, Horst ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Ennox, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1993-02-11T01:00:00+00:00
4.
Sterne und Spuk Perry Rhodan hatte es in der Korvette nicht ausgehalten. Er saß mit Mertus Wenig und einem halben Dutzend Wissenschaftler zwischen den Zelten und hörte sich die Meldungen der anderen Forschungsgruppen an. Bei denen blieb es noch länger hell.
Ihre Gleiter und Antigravscheiben waren noch unterwegs.
Und sie berichteten immer dasselbe.
Shifts waren bis zu den Polkappen geflogen, hatten untersucht und sondiert, Proben genommen und gemessen, wo es nichts zu messen gab. Die aufregendste Beobachtung war die eines Gewitters gewesen, das sich überraschend schnell aus Quellwolken gebildet, dann eine halbe Stunde getobt und sich ebenso schnell wieder aufgelöst hatte. „Morgen", schlug Perry Rhodan vor, „sehen wir uns über und in den Meeren um. Einverstanden?"
„Du glaubst, die Ennox könnten in unterseeischen Kuppelstädten leben?" fragte einer der Spezialisten skeptisch.
Er war noch sehr jung. Die Ernüchterung war aus seiner Stimme herauszuhören. „Sie wären nicht das erste Volk", antwortete Rhodan. „Nein, ich rechne nicht damit, dort Ennox zu finden, und natürlich auch keine Städte. Sie würden zur Aufrechterhaltung einer atembaren Atmosphäre große Energiemengen verbrauchen, und die hätten wir ja festgestellt. Aber es könnte in den Ozeanen andere Dinge geben. Wenn jemand so große Angst wie die Ennox hat, daß etwas entdeckt wird, das Fremde niemals finden dürfen, dann wäre das Meer doch ein gutes Versteck, oder?"
„Ein Geheimnis, soweit es sich um etwas Gegenständliches handelt, wäre dort besser aufgehoben, ja", mußte Mertus Wenig zugeben. „Aber bei der Größe der Ozeane wäre das wie die Suche nach einem einzelnen Sandkorn in der Wüste", wandte der junge Wissenschaftler ein. Er war Planetologe, hieß Danilo Terborg und wirkte eher wie ein durchtrainierter Modellathlet. Sein Gesicht war knochig, die blauen Augen blickten offen.
Rhodan wußte, daß Mertus Wenig viel von diesem Mann hielt, der höchstens 50 Jahre alt war. Terborg war nicht überall beliebt. Er gab Widerworte und stellte auf seine naive Art oft alles und jedes in Frage. Mertus Wenig schätzte aber gerade das an ihm, weil es dazu zwang, sich mit scheinbar gesicherten Erkenntnissen neu auseinanderzusetzen. Dabei hatte der Chefwissenschaftler auch schon selbst einmal einen Fehler einsehen müssen. „Stimmt", sagte Rhodan. „Hast du einen besseren Vorschlag?"
Terborg schüttelte den Kopf und grinste schief. „Nein, ich wollte es nur festgestellt haben."
Sie schwiegen. Im Westen lag noch ein fahler Lichtschimmer über dem Land, aber bald würde es dunkel genug sein, um NGC 7793 groß am Himmel zusehen - und sonst nichts.
Enno lbesaß keinen Mond.
Es war immer noch angenehm warm. Der Himmel war nur wenig bewölkt. Ganz in der Nähe zirpte es wie bei einem Grillenkonzert, und Vögel sangen ihr Nachtlied. Ab und zu flogen große Tiere über das Lager, sie ähnelten Störchen oder Kranichen. In etwa 15 Kilometern Entfernung befand sich ein kleiner See. Dort würden sich Kröten und Fische jetzt vorsehen müssen. „Wißt ihr, was ich mich frage?" meldete sich Danilo Terborg wieder. „Was denn?" kam es von einem Physiker. „Ich frage mich schon die ganze Zeit, warum sich keiner der Ennox bisher hier bei uns blicken ließ. Ich meine von denen, die auf der ODIN und dem Medoschiff herumgeistern."
„Die streiken doch jetzt", meinte der Physiker.
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